Breeds: Harmonys Spiel (German Edition) by Leigh Lora

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition) by Leigh Lora

Autor:Leigh, Lora [Leigh, Lora]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Herausgeber: e-book Egmont LYX
veröffentlicht: 2013-11-14T00:00:00+00:00


15

»Ich wollte Jonas retten. Sie hätte ihn sonst umgebracht.«

Halb im Schlaf, tieftraurig, murmelte Harmony etwas im Licht der Morgenröte, das durch den Spalt zwischen den dunklen Vorhängen ins Zimmer fiel.

Lance hielt sie fest. Sein Kinn ruhte auf ihrem Kopf, er hatte die Arme um sie gelegt und drückte ihren Rücken an seine Brust und seinen Bauch.

»Wer hätte ihn sonst umgebracht, Harmony?«

»Madame LaRue«, flüsterte sie nach einer langen Pause. »Sie ist Jonas’ leibliche Mutter. Sie hat ihn als Baby und als Kleinkind verhätschelt. Er bekam immer das Beste, was es in den Labors gab, aber er war nett. Er kämmte mir die Haare, wenn er von einer Mission zurückkehrte. LaRue legte meine Tests immer auf die Zeiten, in denen er nicht da war. Sie wollte nicht, dass er sah, wie grausam sie sein konnte. Er glaubte, dass die anderen Forscher sie kontrollierten und zu den Verbrechen zwangen, die sie im Namen der Wissenschaft beging.«

Er hatte ihr die Haare gekämmt. Eine eigentlich unbedeutende kleine Geste, aber Lance bemerkte die Zärtlichkeit, die in Harmonys Stimme mitschwang, als sie davon erzählte. »Als Jonas mich letzten Monat festnahm, musste seine Wissenschaftlerin Elyiana mir Blut und Speichel abnehmen. Ich hasse das. Ich hasse es, wenn Nadeln in mich hineingesteckt werden. Er kam kurz danach in meine Zelle. Er hatte noch immer die Haarbürste, die er benutzt hat, als ich in den Labors war. Und er hat mir wieder die Haare gekämmt.«

Ihre Stimme war belegt und stockend. Lance musste blinzeln, um die Feuchtigkeit in seinen Augen zurückzudrängen, als sie weitererzählte. Ihr nachdenklicher, heiserer Tonfall schnitt ihm in die Seele.

»Madam LaRue wollte ihn umbringen.« Sie umklammerte seine Arme. »Alle bis auf ein paar von uns sollten sterben. Die anderen Breeds in jenem Raum, die ich tötete, betrogen Jonas seit Monaten, während er für uns alle einen Fluchtplan entwarf. Selbst für Madame.« Ein schwaches Zittern durchlief ihren Körper. »Er war ihr persönliches Experiment, und das merkte er nie. Ich war ebenfalls ihr Kind, aber nur Jonas hatte in den Labors Frieden. Nur er kannte Zärtlichkeit. Und ich wollte die Liebenswürdigkeit bewahren, die ich in ihm sah. Die Erinnerung an eine Mutter. Solche Erinnerungen sind kostbar, nicht?«

»Du wolltest ihn beschützen«, flüsterte er. »Weil du ihn lieb hattest.«

Ihr Atem stockte, als ein lautloses Schluchzen ihren Körper erschütterte.

»Wenige Wochen später fanden mich seine Bodyguards, zwei Coyoten, die für ihre Bösartigkeit bekannt waren. Er hatte sie ausgeschickt. Ihre letzten Worte zu mir waren die Nachricht, die er mir sandte. ›Einzelgänger sterben.‹ Die letzten Worte, die er sagte, als ich aus dem Zimmer rannte, in dem ich seine Mutter getötet hatte.«

Lance schluckte. Bei Gott, er wünschte sich nichts sehnlicher, als Jonas in Stücke zu reißen. Der Bastard hatte keine Ahnung, was er dem Kind angetan hatte, das für ihn sein Leben riskiert hatte.

»Du hast Beweise dafür, wie sie wirklich war«, sagte er. »Warum hast du sie ihm nicht gegeben?«

Sie schwieg lange. »Es gab so wenig, woran wir uns festhalten konnten.« Sie atmete schwer, ihre Stimme brach fast. »Wir wussten, dass wir von Menschen und nicht von Gott geschaffen waren.



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